Victor Surbek, Fred Stauffer, Arnold Brügger

31. August – 28. September 2025

Victor Surbek und Fred Stauffer hatten vieles gemeinsam. Sie waren Berner Zeitgenossen und absolvierten ihre künstlerische Ausbildung an den Kunstakademien von München und Karlsruhe. Ihre Ehefrauen waren ebenfalls Künstlerinnen. Beide Ehepaare verbrachten die Sommerszeit während vieler Jahre im Berner Oberland, Surbeks in Iseltwald am Brienzersee, Stauffers in Lauenen bei Gstaad. Dies wirkte sich in ihrem Schaffen aus. Bei beiden finden sich viele Landschaftsbilder von diesen Sommeraufenthalten, aber auch von anderen Regionen mit Bevorzugung des Kantons Bern. Victor Surbek schuf v.a. Bilder der Stadt Bern, Fred Stauffer v.a. Gemälde der Berner Landschaft. Beide Künstler waren in ihrem Schaffen sehr diszipliniert, fleissig und technisch vielseitig. Beide hinterliessen ein grosses Oeuvre mit besonderer, unverkennbarer Prägung, und beide erhielten schon zu Lebzeiten die verdiente Anerkennung und Wertschätzung.

Victor Surbek wurde 1885 in Zäziwil geboren. Sein Vater, Landarzt, wurde 1893 Direktor des Inselspitals Bern. Dies bedingte einen Umzug der Familie nach Bern. Nach dem Besuch des Städtischen Gymnasiums und der Absolvierung der künstlerischen Ausbildung (s. oben) heiratete er 1914 die jurassische Malerin Marguerite Frey. Das Ehepaar leitete von 1915 bis 1931 gemeinsam eine beliebte Malschule. Sie unternahmen viele Reisen in Europa und nach New York und kehrten jeweils mit unzähligen Skizzen heim, wo sie ihre Eindrücke in Gemälde umsetzten. Victor Surbek wurde aber zum eigentlichen Maler der Berner Voralpenlandschaft zwischen Emmental und Brienzersee und der Alpen. Er starb 1975 in Bern.

Fred Stauffer wurde 1892 in Gümligen geboren. Nach dem Besuch des Lehrerseminars Hofwil bei Bern und einer kurzen Lehrertätigkeit entschloss er sich zum Künstlerberuf (s. oben). 1921 heiratete er die Deutsche Ruth Classen, die später als seine Schülerin auch Malerin wurde. Die Begegnung mit Werken von Edvard Munch und die Auseinandersetzung mit dem deutschen Expressionismus prägten Stauffers Schaffen. Neben grosszügig und farbintensiv gemalten Landschaften gestaltete er auch ausdrucksstarke Porträts und Selbstbildnisse. Er schuf eine besondere bernische Variante des Schweizer Expressionismus und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Schweizer Landschaftsmalerei nach Hodler. Fred Stauffer starb 1980 in Thörishaus.

Arnold Brügger wurde 1888 in Meiringen geboren. Nach seiner Lehrzeit als Lithograf in der Kunstanstalt seines Vaters in Meiringen bildete er sich an der Kunstgewerbeschule Bern bei Ernst Linck, in Köln und in Berlin weiter aus. 1920 heiratete er Hanny Leuthold. Nach Aufenthalten in Paris und im Süden Frankreichs kehrte die Familie 1939 mit zwei Söhnen nach Meiringen zurück. In seinem Frühwerk konzentrierte sich der Künstler auf grossflächige Stadtlandschaften und Porträts, die von der Malerei Cézannes geprägt sind. In späteren Bildern wird der Einfluss des deutschen Expressionismus sichtbar. In vielen Ausstellungen, so in der Galerie Wolfsberg in Zürich, und in schweizerischen Gruppenausstellungen erlangten seine Werke eine grosse Beachtung. Arnold Brügger starb 1975 in Meiringen.

Vernissage

Die Vernissage findet am Samstag, dem 30. August 2025, im Saal der Kirche Glockental in Steffisburg statt. Nach einer musikalischen Darbietung laden wir zu einem Aperitif ein. Ab 18 Uhr ist die Ausstellung im Höchhus zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.